Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk ist eine kompakte PV-Anlage, bestehend aus Solarmodulen und einem Wechselrichter. Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um und speist sie in das Stromnetz der Wohnung ein. Von dort wird die Energie direkt von Fernseher, Kühlschrank und Co. verbraucht.
Für wen lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Steckerfertige Solaranlagen lassen sich dort platzieren, wo ein Anschluss ans Stromnetz möglich ist – zum Beispiel auf dem Balkon. Deshalb ist die Technik gerade für Mieterinnen und Mieter eine gute Möglichkeit, um eigenen Strom zu produzieren. Wer umzieht, kann seine Solarmodule einfach mitnehmen. Für alle Mietwohnungen gilt aber: Soll die PV-Anlage am Balkon oder an der Hauswand montiert werden, muss der Vermieter vorher zustimmen.
Welche Vorteile bietet mir ein Balkonkraftwerk?
Mit einem Balkonkraftwerk tragen Sie nicht nur zur Energiewende bei, sondern machen sich auch unabhängiger von steigenden Stromkosten: Kühlschrank, WLAN & Co. nutzen zuerst den selbst erzeugten Strom. Zusätzlich benötigter Strom wird aus dem öffentlichen Netz bezogen. Bei gleichbleibendem Verbrauch fallen die Kosten auf der Stromabrechnung mit einem Balkonkraftwerk also geringer aus.
Wie viel Geld spare ich mit einem Balkonkraftwerk?
Ein Haushalt spart mit einem Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 600 Watt zwischen 15 und 25 Prozent Stromkosten pro Jahr. Damit amortisiert sich die Anlage bereits nach drei bis fünf Jahren. Bei einer prognostizierten Lebenserwartung einer Anlage von bis zu 20 Jahren lassen sich mittelfristig Kosten im vierstelligen Bereich einsparen.
Worauf muss ich bei der Installation achten?
Erzeugt das Balkonkraftwerk Strom für den Haushalt, darf der Stromzähler auf keinen Fall rückwärtslaufen. Deshalb ist ein sogenannter Zweirichtungszähler verpflichtend. Er misst nicht nur, wie viel Strom verbraucht wird, sondern auch, wie viel Energie ins Netz eingespeist wird. Den Zähleraustausch übernehmen die Stadtwerke Oerlinghausen als Netzbetreiber kostenlos. Mieterinnen und Mieter stimmen sich am besten dazu mit ihrem Vermieter ab.
Wo muss ich mein Balkonkraftwerk anmelden?
Die Anlage muss im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur unter www.marktstammdatenregister.de/MaStR registriert sein. Außerdem ist eine Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber notwendig. Für die Stadt Oerlinghausen sind das die Stadtwerke Oerlinghausen.
Wo bringe ich mein Balkonkraftwerk am besten an?
Für den höchstmöglichen Ertrag sollte das Balkonkraftwerk in Richtung Süden, Südosten oder Südwesten ausgerichtet sein. Eine senkrechte Montage mindert den Ertrag. Optimal ist eine Neigung zwischen 30 und 35 Grad, zum Beispiel durch die Montage einer geeigneten Halterung. Bäume oder Gebäude dürfen außerdem keinen Schatten auf die Module werfen. Sonst sinkt die Leistung. Das Gleiche gilt für Schmutz auf den Modulen: Für eine regelmäßige Reinigung sollte das Balkonkraftwerk gut zugänglich sein.
Was passiert, wenn ich mehr Strom produziere als ich verbrauche?
Balkonkraftwerke sind für den Eigenverbrauch gedacht. Überschüssige Energie wird unentgeltlich ins öffentliche Netz eingespeist. Theoretisch wäre es möglich, auch als Besitzer eines Balkonkraftwerks Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen und von der EEG-Einspeisevergütung zu profitieren. Allerdings ist die eingespeiste Strommenge in der Regel so gering, dass sich der mit der Anmeldung verbundene Aufwand nicht lohnt.
Wie viele Balkonkraftwerke darf ich besitzen?
Grundsätzlich ist pro Haushalt bzw. pro Zähler eine Anlage mit einer Einspeiseleistung von maximal 600 Watt erlaubt.