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Bild: Gebäude der Stadtwerke Oerlinghausen

Gut vorgewärmt 

Vorausschauend planen und stetig modernisieren: Die Stadtwerke Oerlinghausen setzen sich seit Jahrzehnten für eine nachhaltige Energieerzeugung ein. Ein aktueller Fokus: die Wärme der Zukunft.

Umweltschonende Wärme: Wir bauen das Fernwärmenetz in Oerlinghausen Straße für Straße weiter aus.

Das Thema Klimaschutz steht bei den Stadtwerken Oerlinghausen schon lange oben auf der Agenda. „Als kommunaler Energieversorger fühlen wir uns den Bürgern verpflichtet. Wir übernehmen Verantwortung und leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, erläutert Peter Synowski, Geschäftsführer Stadtwerke Oerlinghausen. „Dabei gilt: je mehr mitmachen, desto besser! Gemeinsam mit 16 Stadtwerken und dem Beratungsunternehmen BET haben wir daher zum 1. Mai die Initiative ,Klimawerke‘ gegründet. Gemeinsam entwickeln wir einen Fahrplan zur Klimaneutralität.“ 

Die Stadtwerke Oerlinghausen erzeugen schon heute rund 40 Prozent ihrer Wärme aus regenerativer Energie – der Biomasse des Holzheizkraftwerkes. Zum Vergleich: Der bundesweite Durchschnitt ist mit 16 Prozent weniger als halb so hoch. „Wir wollen den Anteil an regenerativer Energie in Oerlinghausen kontinuierlich weiter steigern“, sagt Peter Synowski. „Wir verfolgen das gemeinsame Ziel der Klimawerke-Initiative, bis 2040 klimaneutral zu sein – fünf Jahre früher als von der Bundespolitik geplant.“ 

Langfristige Wärmestrategie

Um den Transformationsprozess zur Klimaneutralität nachhaltig zu gestalten, haben die Stadtwerke Oerlinghausen Mitte 2021 mit der Erstellung einer langfristigen Wärmestrategie begonnen. Das Ziel der Netzstudie: Die Wärme bis 2040 aus 100 Prozent regenerativen Erzeugungsanlagen zu produzieren. Schritt für Schritt erarbeiten sie damit die bestmöglichen Lösungen für Oerlinghausen. „Als Erstes machen wir eine Bestandsanalyse des gesamten Energienetzes im Stadtgebiet. Im Zuge dessen sollen auch weitere regenerative Wärmepotenziale ermittelt werden. Aktuell prüfen wir zum Beispiel, inwieweit wir aus dem Oerlinghauser Abwasser Wärme zurückgewinnen können, um diese für die Fern- und Nahwärme zu erschließen“, erklärt Michael Benneker, Technischer Leiter Stadtwerke Oerlinghausen. 

Wärmeoptionen identifizieren

Auch die aktuellen Heizungsanlagen und Häuserstrukturen nehmen die Stadtwerke unter die Lupe: Welche Technologien – Fernwärme, Gasheizung, Wärmepumpe – stehen am Markt zur Wärmeerzeugung zur Verfügung, und in welchen Häusertypen – Mehrfamilienhäusern, Einfamilienhäusern, Gewerbe – sind diese sinnvoll einsetzbar? Wo kann das Fernwärmenetz verdichtet oder erweitert werden? „Wir identifizieren die Wärmeversorgungsoptionen und prüfen sie auf Wechselwirkungen. Wir nutzen die Daten, um zu ermitteln, wie wir vorhandene Netze mit erneuerbaren Wärmequellen ergänzen und künftige Netze komplett grün gestalten können“, so Michael Benneker. „Am Ende wird daraus ein Transformationsplan entstehen, die Wärmestrategie 2040. Den Weg dahin erarbeiten wir noch, das Ziel steht für uns jedoch jetzt schon fest: In 2040 die Wärme zu 100 Prozent regenerativ zu erzeugen.“ 

Der energiepolitische Rahmen

Angesichts steigender Öl- und Gaspreise, des Kriegs in der Ukraine und der Klimaschutzziele von Paris muss Deutschland schnell umsteuern. Das Ziel ist, weg von fossilen Energien zu kommen. Die vorgesehene Klimaneutralität bis 2045 will die Regierung durch mehrere Maßnahmen erreichen. Deutschland soll möglichst bis 2030 aus der Kohleverstromung aussteigen. Um den Anteil klimaschädlicher Stein- und Braunkohle zu reduzieren, soll der CO2-Preis beim EU-Emissionshandel langfristig nicht unter 60 Euro pro Tonne sinken. Um regenerativen Energien Vorrang zu verschaffen, wird die Genehmigung von Wind- und Photovoltaikanlagen beschleunigt und vereinfacht. Und bezüglich der Wärmeversorgung: 50 Prozent der Wärme sollen bis 2030 klimaneutral erzeugt werden. 

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