Unser Trinkwasser gehört zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln in Deutschland. Auch in Oerlinghausen sorgen die Stadtwerke mit regelmäßigen Probeentnahmen und modernen Anlagen dafür, dass die gesetzlichen Qualitätsstandards jederzeit eingehalten werden.
Kürzlich zeigte eine dieser Routinekontrollen einen ungewöhnlichen Befund: In einer Probe aus einer Hausinstallation – also aus einem Wasserhahn innerhalb eines Gebäudes – wurde ein leicht erhöhter Wert des Bakteriums Escherichia coli festgestellt. Die Konzentration lag nur knapp über dem Grenzwert, trotzdem wurde sofort gehandelt.
Schnelle und abgestimmte Maßnahmen
Unmittelbar nach dem Ergebnis erfolgte die Abstimmung mit dem Gesundheitsamt. Gemeinsam wurden folgende Schritte umgesetzt:
- Vorsorgliches Abkochgebot für den betroffenen Versorgungsbereich
- Spülungen im Netz und vorsorgliche Chlorung, um mögliche Keime zu beseitigen
- Zusätzliche Kontrollproben an Brunnen, Hochbehältern und weiteren Messpunkten im Trinkwassernetz
- Umfassende Information der Bevölkerung über Homepage, Warn-Apps (NINA, Katwarn), regionale Medien, Social Media und die Oerli-App
- Direkte Benachrichtigung besonders sensibler Einrichtungen wie Kindergärten und Seniorenheime
Verdachtsfall ohne Befund – aber Vorsicht bleibt
Schon die nächsten Proben zeigten: Im Versorgungsnetz der Stadtwerke lagen keine Grenzwertüberschreitungen vor. Dennoch blieb man vorsorglich bei den Schutzmaßnahmen und nahm zusätzlich eine Anlage zur kontinuierlichen Chlorung in Betrieb.
Entwarnung
Am 14.08. gab es die endgültige Entwarnung: Der Verdacht einer Keimbelastung hat sich nicht bestätigt. In Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt wurde das vorsorglich angeordnete Abkochgebot daher mit sofortiger Wirkung aufgehoben.
Die Chlorung des Trinkwassers wurde ebenfalls sofort eingestellt.
Vorsorglich gechlortes Wasser – unbedenklich und wirksam
Die eingesetzte Chlorung zur Desinfektion des Trinkwassers liegt unter dem gesetzlichen Grenzwert von 0,3 mg pro Liter und ist gesundheitlich unbedenklich. Nach Beendigung der Chlorung kann der vollständige Abbau des Chlorgehaltes im Trinkwasser jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Warum so viel Aufwand bei einem kleinen Befund?
Trinkwasser fließt im Netz und verbindet viele Bereiche miteinander. Darum gilt: Jeder Verdachtsfall wird ernst genommen, um die Gesundheit aller zu schützen.
Blick in die Zukunft
Um die Sicherheit langfristig zu erhöhen, investieren die Stadtwerke bereits in moderne UV-Anlagen für die Brunnen. Diese Technik beseitigt Keime zuverlässig. Ergänzend sichern Wasserschutzgebiete die Qualität unseres Trinkwassers.
Fazit
Auch wenn dieser Vorfall für Aufsehen sorgte, zeigt er vor allem eins – dass unser Trinkwasser in Oerlinghausen kontinuierlich und zuverlässig überwacht wird und die Stadtwerke jederzeit schnell und transparent handeln, um höchste Qualität zu sichern.