Zwischen den dichten Wäldern des Teutoburger Waldes, wo sich die Stimmen badender Kinder und das Plätschern des Wassers mischen, liegt ein Ort mit Geschichte - das Freibad am Kalkofen. Seit über 130 Jahren steht Oerlinghausen für Badevergnügen - mal rustikal, mal modern, aber stets mit Herz und Heimatverbundenheit.
Ein Sprung in die Vergangenheit
Die Geschichte der Oerlinghauser Badekultur beginnt lange vor dem heutigen Freibad am Kalkofen. Bereits 1895 pachteten die sogenannten „Schopkevetter“ – eine Gruppe engagierter Bürger – ein Gelände im Schopketal und errichteten dort das erste Freibad. Mit kaltem Quellwasser gespeist, umgeben von einem Sandberg und einer beliebten Gastwirtschaft, wurde die Schopke bald zum Freizeitzentrum der Region.


„Ganz Oerlinghausen, Ubbedissen und Lämershagen trafen sich dort“, erzählt Heimatforscher Werner Höltke. Anfangs mit getrennten Badetagen für Männer und Frauen – und mit Badekleidung, die eher an viktorianische Mode als an Schwimmsport erinnerte. Doch mit dem Ersten Weltkrieg versiegte der Trubel, und die Schopke geriet zunehmend in Vergessenheit.
Der Kalkofen: Ein neues Kapitel beginnt
1936 wurde das heutige Freibad am Kalkofen eröffnet – und übernahm die Rolle als zentraler Treffpunkt für Badefreunde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zum Symbol des Aufbruchs: Die Menschen strömten in die „Batze“, wie das Freibad liebevoll genannt wurde. Eine aktive DLRG-Ortsgruppe sorgte für Sicherheit. Bademeister Gustav Haupt wurde zur Institution.

Besonders in Erinnerung blieb das Jahr 1956 mit der spektakulären „Nacht der 1.000 Lichter“: Laternen und Lampions tauchten das Freibad in magisches Licht, während Clowns auf dem Drahtseil balancierten und Zinkwannen-Paddelwettkämpfe für Heiterkeit sorgten.
1967 wurde das Freibad umfassend modernisiert: neue Becken, frische Gestaltung, später sogar eine Heizung – „ein Aquamarin im Teutoburger Wald“, wie es damals in der Presse hieß. Für Generationen war es der Inbegriff von Sommerfreude. Das Freibad wurde zum Vorzeigemodell.
Eine Sanierung für die Zukunft
Vieles hat sich verändert seit der Eröffnung des Freibads am Kalkofen im Jahr 1936 – und doch ist eines geblieben: Das Freibad ist ein Ort mit Bedeutung. Für viele Oerlinghauser:innen war es der Ort des ersten Kopfsprungs, der Sommerferien mit Freunden, der Familiennachmittage auf der Liegewiese oder der ersten Begegnung mit Schwimmabzeichen und Bademeistern.
Doch selbst die schönsten Erinnerungen brauchen Pflege – und moderne Anforderungen an Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Sicherheit machen vor traditionsreichen Einrichtungen keinen Halt. Nach Jahrzehnten intensiver Nutzung war klar: Das Oerlinghauser Freibad braucht eine grundlegende Erneuerung. Ziel ist es, das Freibad fit für die Zukunft zu machen – ohne seine Seele zu verlieren.
2022 war daher leider die letzte Freibadsaison. Das Freibad wurde aus technischen Gründen dauerhaft geschlossen. Damit auf das Schwimmen nicht verzichtet werden muss, öffnen die Stadtwerke das Hallenbad in Helpup ganzjährig.

Was wird erneuert?
- Wassertechnik auf dem neuesten Stand: Die komplette Wasseraufbereitung wird modernisiert – effizienter, hygienischer, nachhaltiger.
- Neue Umkleide- und Sanitärbereiche: Barrierefrei, familienfreundlich und hell gestaltet.
- Energetische Sanierung: Moderne Technik senkt langfristig Energie- und Betriebskosten. Auch das Heizsystem wird optimiert.
- Neugestaltung der Beckenlandschaft: Das 50-Meter-Becken wird in ein 25 Meter langes Schwimmer- und Sprungbecken und ein Nichtschwimmerbecken geteilt. Zusätzlich wird ein neues Kleinkinderbecken mit Spiel- und Wasserelementen gebaut.
- Attraktive Aufenthaltsflächen: Neue Liegeflächen, Sitzgelegenheiten, schattenspendende Bereiche und eine moderne, einladende Gastronomie steigern den Wohlfühlfaktor.
- Zugang und Barrierefreiheit: Ein neuer, ebenerdiger Eingang sorgt für einen unkomplizierten Besuch – für alle Generationen.

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Freibad-Geschichten gesucht!
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