Zähler wechsle dich
Michael Benneker, Technischer Leiter bei den Stadtwerken Oerlinghausen, sorgt für die sichere und zukunftsfähige Stromversorgung. Der digitale Stromzähler ist ein wichtiger Akteur dabei.

Mit dem sogenannten Smart-Meter-Rollout geht die Energiewende in eine neue Phase“, sagt Peter Synowski, Geschäftsführer der Stadtwerke Oerlinghausen. Die digitale Technik soll dazu beitragen, das Netz intelligenter zu machen, um auch in Zukunft eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten. „Der Strom in Deutschland wird zunehmend dezentral erzeugt: Immer mehr Solaranlagen und Windräder speisen wetterabhängig und damit schwankend Strom ins Netz ein“, erklärt Michael Benneker, Technischer Leiter bei den Stadtwerken. „Dieses Ökostrom-Potenzial können die Energienetze am besten nutzen, wenn sie wissen, wie viel Strom erzeugt und wie viel benötigt wird.“ Denn um eine sichere Versorgung gewährleisten zu können, müssen sich Stromerzeugung und -verbrauch die Waage halten. Der flächendeckende Einbau der digitalen Zähler stellt dafür die Grundlage dar. Die Geräte ermöglichen, dass die Energienetze der Zukunft miteinander kommunizieren und sich passgenau regulieren können.
Zum Hintergrund: Den Aufbruch ins digitale Zähler-Zeitalter hat der Bundestag beschlossen und im Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende und dem Messstellenbetriebsgesetz festgehalten. Bis 2032 sollen flächendeckend alle Stromzähler ausnahmslos auf die digitale Technik umgerüstet werden.
Der Strom in Deutschland wird zunehmend dezentral erzeugt: Immer mehr Solaranlagen und Windräder speisen wetterabhängig und damit schwankend Strom ins Netz ein.
Michael Benneker
Wir kümmern uns darum!
Die Stadtwerke Oerlinghausen haben sich als grundständiger Messstellenbetreiber bei der Bundesnetzagentur registriert: „Damit übernehmen wir die Verantwortung, die neuen Zähler bei uns im Stadtgebiet einzubauen und zu betreiben – insgesamt über 10.000 Stück“, sagt Michael Benneker. Bei den Geräten unterscheidet man zwischen modernen und intelligenten Messeinrichtungen. Beide Technologien bieten eine erhöhte Transparenz über Ihren Stromverbrauch: Sie können mithilfe der Messeinrichtungen verbrauchsintensive Geräte identifizieren und Einsparpotenziale erkennen. Auch das Überprüfen Ihrer Abrechnung wird erleichtert.
„Die meisten Oerlinghauser, insgesamt 9.200 Haushalte, werden eine moderne Messeinrichtung bekommen. Ein intelligentes Messsystem erhalten nur Haushalte oder Unternehmen, deren Stromverbrauch über 6.000 Kilowattstunden beträgt oder die EEG- und KWK-Anlagen mit mindestens 7 kW installierter Leistung haben. Bis 2032 werden wir die Anlagen nach und nach umstellen“, erklärt Michael Benneker. Der Unterschied: Bei einer modernen Messeinrichtung verlassen die Daten nicht das Haus. Sie können den aktuellen Zählerstand nur am Gerät direkt ablesen, da die Messeinrichtung nicht in ein Kommunikationsnetz eingebunden ist. Damit aus einer modernen Messeinrichtung ein intelligentes Messsystem (Smart Meter) wird, erweitert man es mit dem sogenannten Smart-Meter-Gateway: Die Kommunikationseinheit sendet benötigte Messwerte verschlüsselt an die Energieversorger und Netzbetreiber. Die Messstellenbetreiber stellen Kunden mit intelligentem Messsystem zudem monatlich eine Aufstellung über den Energieverbrauch und die entstandenen Kosten zur Verfügung.
Einbau in Oerlinghausen
„Bei Neubauten sind moderne Messeinrichtungen schon seit einigen Jahren Standard. Bei den anderen Haushalten bauen wir die neuen Zähler im Rahmen des Turnuswechsels ein, das heißt, wenn der analoge Stromzähler seine Eichgültigkeit verliert und sowieso getauscht werden muss“, erläutert Michael Benneker das Vorgehen. Die Stadtwerke informieren ihre Kunden mindestens drei Monate vor dem Wechsel per Post. Zwei Wochen vorher erhalten sie dann erneut ein Anschreiben mit dem genauen Termin. Der Einbau ist nach dem Messstellengesetz für alle Stromabnehmer verpflichtend. Als Verbraucher müssen Sie für die Nutzung des neuen Stromzählers ein Messentgelt zahlen: Dieses umfasst zusätzliche Aufwendungen für den Netzanschlussnehmer und werden auch bei einem fremden Stromlieferanten erhoben.
Für die moderne Messeinrichtung liegt die Gebühr bei bis zu 20 Euro, für die intelligenten Messeinrichtungen zwischen 40 und 130 Euro. Der Tausch der Geräte ist kostenlos und in den meisten Fällen schnell und unkompliziert erledigt. Die Mitarbeiter der Stadtwerke kommen dafür persönlich bei Ihnen vorbei. Bei älteren Gebäudeinstallationen kann allerdings ein Umbau des Zählerschranks notwendig sein. Diese Kosten müssen gegebenenfalls vom Wohnungs- oder Hauseigentümer selbst getragen werden. Weitere Informationen über die Umstellung auf die digitale Infrastruktur erhalten Sie auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie unter: www.bmwi.de/smartmeter-faq